Eine virtuose „Tango Argentino“-Show boten

 Liliana Espinosa und Germán Cassano


Denn das international renommierte Tango-Paar, das seit seinem „Expo“-Engagement in Hannover lebt, faszinierte die mehr als 100 Zuschauer sowohl mit tänzerischer Perfektion als auch dramatischem Ausdruck. Denn im stilisiert inszenierten Wechselspiel aus Macht und Hingabe, Erotik und Melancholie, Hoffnung und Enttäuschung sind das sinnliche Moment und das Gefühl füreinander ebenso wichtig wie die Technik.


Szenenapplaus gab es wiederholt für besonders kühne Figuren – etwa, wenn beide eine Drehung abrupt stoppen und einander wechselseitig die Füße zwischen die Beine treten. Unfallfrei gelingen derart waghalsige Manöver nur, wenn ein Paar so perfekt harmoniert wie Espinosa und Cassano das tun.


Die Unterschiede der jeweiligen Tango-Varianten betonte das Paar durch stete Kostümwechsel, die vor allem Liliana Espinosa immer wieder aufs Neue zur Augenweide machten – ob im geschlitzten „kleinen Schwarzen“ zum „klassischen“ Tango, im roten Satin-Fähnchen zur schnellen, fröhlichen „Milonga“ oder im hochgeschlossenen cremefarbenen Rüschenkleid beim beschwingten „Vals“, der die Tangoschritte in den Walzertakt übersetzt.


Spektakuläre Würfe und Hebefiguren


Folkloristisch-fröhlich ging’s zu beim Gaucho-Tanz „Chacarera“, für den Espinosa ein bauschiges blaues Kleid wählte, während Germán Cassano einen münzverzierten Gürtel über der weiten Hose trug. Spektakulär wurde es dann noch einmal bei der finalen „Tango-Show“ mit spektakulären Würfen und Hebefiguren, die vielen im Saal wieder den Atem stocken ließen. Auch wenn die Kunst der Profis manchen Laien eher einschüchtert, so hatten die Zuschauer doch auch noch Gelegenheit, sich auf dem Parkett zu tummeln. Den Neulingen zeigten Espinosa und Cassano noch kurz die „Basse“-Figur, den Quasi-Grundschritt des argentinischen Tango Argentino. Emotion pur, perfekt aufs Parkett gebracht: Liliana Espinosa und Germán Cassano beim Tango- Argentino